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Teilprojekt 1

Motivation zur STEAM-Professionalisierung im Quereinstieg

Der steigende Mangel an STEAM-Lehrpersonen mit zunehmendem Einsatz fachfremder Lehrpersonen ruft nach kreativen Lösungen in der Lehrpersonenausbildung. Lehrpersonen mit Standardabschluss in Mathematik erzeugten bessere Schüler:innenleistungen als fach-fremde Lehrpersonen (Dee & Cohodes, 2008; Goldhaber & Brewer, 2000). Quereinsteigende haben zum Einstieg in die Unterrichtspraxis eine höhere Motivation als Lehrpersonen mit Standardabschluss (Goodwin et al., 2019; Mather, 2021). Das vorliegende Dissertationspro-jekt möchte herausfinden, wie es angesichts der Zunahme Fachfremder, früher Lehrperso-nen und Quereinsteigenden um die Motivation für den Lehrberuf und die Lehrkompetenzen in den STEAM-Fächern in Österreich steht und wie eine ansteigende Anzahl von Lehrperso-nen mit hoher Lehrkompetenz in den STEAM-Fächern zukünftig gewährleistet werden kann.
 

Forschungsfrage. Aus welchen Kontexten (Fachgeprüfte, Fachungeprüfte, Quereinsteigende) kommen die (angehenden) STEAM-Lehrpersonen (mit Fokus auf die kleinen Fächer Natur-wissenschaft, Technik und Kunst) und wie sind in Abhängigkeit davon ihre Motivation [pri-märe abhängige Variable] und ihre Lehrkompetenz [sekundäre abhängige Variable] ausge-prägt?
 

Hypothesen. Es wird vermutet, dass die Motivation für den Lehrberuf mit längerer Lehrbe-rufserfahrung geringer ist (H1). Die zweite Hypothese lautet, dass die Lehrkompetenz mit steigender Lehrberufserfahrung steigt (H2). Die Studie untersucht Motivation und Lehrkom-petenzen von Gruppe 1: Lehrpersonen mit Standardabschluss für Fach und Schulart, Gruppe 2: fachfremde Lehrpersonen (und schulartfremde Lehrpersonen), Gruppe 3: frühe Lehrper-sonen und Gruppe 4: Quereinsteigenden. Bei H1 interessiert insbesondere, wie unterschied-lich die Gruppen 1-4 sich hier äußern (H1a). Es wird außerdem vermutet, dass Lehrpersonen aus Gruppe 1 höhere Lehrkompetenzen aufweisen als Lehrpersonen aus den Gruppen 2-4 (H2a). Es werden Kontrollvariablen erhoben (Alter, Geschlecht, unterrichtete STEAM-Fächer, Schulart, Berufsjahre im Lehrberuf/in anderer Tätigkeit); so werden bspw. Unterschiede zwi-schen Lehrpersonen im Induktionsjahr und Lehrpersonen mit längerer Berufserfahrung ver-mutet (H1b, H2b).
 

Methode. Die Grundgesamtheit besteht aus allen Lehrpersonen in STEAM-Fächern in Öster-reich (Gruppen 1-4). Es wird eine große Stichprobe (N > 3.000, stratifiziert nach Gruppen 1-4 und STEAM-Fächern) angestrebt, um Vergleiche über die Gruppen 1-4 hinweg und auch in-nerhalb der Gruppen differenziert nach Monaten/Jahren der Berufserfahrung im Lehrberuf zu erhalten. Die Daten werden mittels Onlinebefragung mit Sosci-Survey (Querschnittserhe-bung) erhoben.
 

Fragebogeninstrumente. Es werden Fragebögen zur Messung der Motivation zur Lehrberufs-wahl (Pohlmann & Möller, 2010) und zur Messung der Lehrkompetenz in a.) Selbstauskunft (Schmitz et al., 2020) und b.) als objektiver Test, bspw. zur Messung des psychologisch-päda-gogischen Professionswissens (Lenske et al., 2015), eingesetzt. Über das eigene Forschungs-interesse dieses Teilprojektes hinaus befördert die quantitative Befragung des TP1 als Omni-busbefragung auch quantitative Forschungsfragen der TP2-TP6, so bspw. die Frage, welche Bilder und Artefakte im Kunstunterricht die größte Verbreitung haben (TP3).

Literatur:
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